„Die Nachtigall in meinem Garten schweigt“ – eine musikalische Hommage an Mascha Kaléko
Es war ein wunderbar lauer Juliabend. Im Lesegarten des Literaturhauses „Uwe Johnson“ ließen sich die fast 80 Besucherinnen und Besucher von der Schauspielerin Judith Jakob und dem Pianisten Joachim Jezewski in die Welt der jüdischen Schriftstellerin und Lyrikerin Mascha Kaléko entführen.
Teils gelesen, teils gesungen führte Judith Jakob durch das vielfältige Werk von Mascha Kaléko (1907 – 1975). Sie las unter anderem aus den Tagebucheintragungen der Dichterin, aus ihren Berichten aus dem amerikanischen Exil und ihrem ersten Bestseller, dem „Lyrischen Stenogrammheft“. Der Gedichtband erschien 1933 mit Versen über das Leben der „kleinen Leute“ in der großen Stadt Berlin zur Zeit der Weimarer Republik – melancholisch, spöttisch und gewitzt gleichermaßen.
1935 wurden die Schriften vom Mascha Kaléko von den Nazis verboten, 1938 emigrierte sie mit ihrem jüdischen Mann und ihrem Sohn in die Vereinigten Staaten. Es folgten Jahre, die von Armut und Isolation geprägt waren.
Die vorgetragenen Gedichte wurden von Joachim Jezewski und von Judith Jakob selbst vertont. Die beiden Künstler treten mit dieser Hommage an Mascha Kaléko seit 15 Jahren auf.
“Die Nachtigall in meinem Garten schweigt” hieß die lyrisch-musikalische Reise durch das Leben und Werk von Mascha Kaléko. Mit lautem Gesang hingegen flogen an diesem magischen Abend zahlreiche Mauersegler mehrmals rasant und knapp über den Lesegarten des Literaturhauses und erfreuten Künstler und Publikum.
Ein herausragender Abend im Rahmen des 22. Klützer Literatursommers und eine gemeinsame Veranstaltung des Literaturhauses und des Fördervereins.
Wir danken der Sparkasse Mecklenburg-Nordwest für ihre freundliche Unterstützung.
Foto: Judith Jakob und Joachim Jezewski bei ihrer Hommage an Mascha Kaléko im Literaturhaus „Uwe Johnson“, Klütz
Foto und Text: Barbara Stierand