Das Literaturhaus zu Gast bei Freunden – Lesung von Grit Poppe im Grenzhus in Schlagsdorf

Aus ihrem Roman „Weggesperrt“ las die Autorin Grit Poppe am 12. November 2025 in der Gedenkstätte Grenzhus in Schlagsdorf. Ein eindringlicher Roman, in dem die Vorgänge in den Jugendwerkhöfen in der ehemaligen DDR geschildert werden.

In den Jugendwerkhöfen waren damals Jugendliche untergebracht, die als schwer erziehbar galten. Die beschriebenen Vorfälle und Berichte beruhen auf wahren Begebenheiten, von der Autorin mit Zeitzeugen sorgfältig recherchiert. Sie beschreibt anhand des Schicksals der 14-jährigen Anja anschaulich das tägliche Leben und Leiden im geschlossenen Jugendwerkhof Torgau, den Drill, die Tyrannei und die Gewalt, denen die Jugendlichen dort ausgesetzt waren. Eine zum Teil schwer erträgliche Lektüre und doch ein wichtiges Zeugnis deutscher Geschichte.

Die Lesung war eine gemeinsame Veranstaltung des Grenzmuseums Grenzhus Schlagsdorf mit dem Literaturhaus „Uwe Johnson“, Klütz. Der amtierende Bürgermeister Guntram Jung und Barbara Stierand, die Vorsitzende des Fördervereins des Literaturhauses, waren zugegen und begrüßten die Gäste. Der Leiter der Gedenkstätte, Dr. Andreas Wagner, gab eine Einführung ins Thema und stellte die Autorin vor. Guntram Jung erzählte u. a. von seiner eigenen Geschichte und seiner Zeit als Grenzsoldat an ebendieser innerdeutschen Grenze, die an einer Landkarte im Veranstaltungsraum des Grenzmuseums eingezeichnet war.

Eine gemeinsame Veranstaltung des Literaturhauses „Uwe Johnson“ und des Grenzmuseums in Schlagsdorf fand zum ersten Mal statt und stieß bei Zuschauern auf große Resonanz. „Dies war eine tolle Sache, die wir gerne in Zukunft wechselseitig fortsetzen können“, sagte der derzeit amtierende Klützer Bürgermeister Guntram Jung.

Foto: Guntram Jung, amtierender Bürgermeister in Klütz und Autorin Grit Poppe im Grenzhus Schlagsdorf,

Foto: © Dr. Andreas Wagner, Text: Barbara Stierand