Cap Arcona – Erinnern an ein Verbrechen
Cap Arcona – Erinnern an ein Verbrechen
Eine Wanderausstellung des Museums Cap Arcona aus Neustadt in Holstein wird in diesem Sommer von Juni bis Ende September in der Klützer St. Marien-Kirche gezeigt. Die Ausstellung wurde am 21. Juni 2024 eröffnet und widmet sich dem Thema „Cap Arcona – Erinnern an ein Verbrechen“.
Nach dem feierlichen musikalischen Auftakt mit Orgel und Violine las Rolf Kruse vom Förderverein des Literaturhauses „Uwe Johnson“ eine Passage aus dem 3. Band der „Jahrestage“, in der Uwe Johnson die Geschehnisse am 3. Mai 1945 beschreibt.
Die Schiffe „Cap Arcona“ und „Thielbeck“ lagen in der Lübecker Bucht vor Anker und wurden von Flugzeugen der Britischen Luftwaffe bombardiert. Man geht davon aus, dass die Briten nicht wussten, dass mehrere Tausend Häftlinge aus Konzentrationslagern darin gefangen gehalten wurden. Die Wanderausstellung des Museums Cap Arcona beschäftigt sich anschaulich und im Detail mit dem Verbrechen, bei dem zwischen 7000 und 8000 Menschen ums Leben kamen.
Eine thematische Einführung gab Wilhelm Lange, Historiker und Kurator der Ausstellung. Sven Schiffner, vom Förderkreis „Cap-Aracona-Gedenken“ und Regionalhistoriker aus Grevesmühlen, veranschaulichte die Geschehnisse. Seit vielen Jahren hält er Vorträge an Schulen und ruft zur jährlichen Radtour zu den Cap-Arcona-Gedenkstätten auf.
Eine Schülergruppe sang mit Gitarrenbegleitung ihrer Lehrerin ein hebräisches Lied, und zum Abschluss gab es die wunderbare Aktion „Weiße Tauben“, initiiert von der Kirchengemeinde. Die Besucherinnen und Besucher schrieben ihre Friedenswünsche auf ausgeschnittene weiße Papiertauben und ließen sie mit blauen Luftballons draußen vor der Kirchentür in die Höhe steigen.
Die Ausstellungseröffnung war eine Kooperation der Regionalen Schule Klütz, der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde Klütz-Boltenhagen, der Stadt Klütz und des Fördervereins des Literaturhauses „Uwe Johnson“. Die Wanderausstellung ist ein Projekt des Museums Cap Arcona, Neustadt Holstein.
Foto: Rolf Kruse liest aus dem 3. Band der „Jahrestage“ von Uwe Johnson. © Maria Kruse